Anerkennungsverfahren für Pflegefachpersonal mit ausländischem Berufsabschluss in der Pflege an der Akademie des Städtischen Klinikums München in Kooperation mit der Münchner Volkshochschule GmbH

Die Akademie der München Klinik bietet in Kooperation mit der Münchner Volkshochschule GmbH einen weitgehend gebührenfreien Anpassungslehrgang für ausländische Pflegekräfte an, um diese optimal auf die Anerkennungsprüfung vorzubereiten und ihnen die Integration zu erleichtern

Datum:

04.11.2016

Ort:

Akademie Städtisches Klinikum München GmbH

Interviewpartner:

Rainer Ammende, Akademieleitung

Themenkategorie:

„Konzertierte Aktion Pflege“

Maßnahme:

Anerkennungsverfahren für Pflegefachpersonal mit ausländischem Berufsabschluss in der Pflege an der Akademie des Städtischen Klinikums München in Kooperation mit der Münchner Volkshochschule GmbH

Projektanlass
Seit vielen Jahren werden Anerkennungsverfahren ausländischer Pflegekräfte in Deutschland durchgeführt. Bisher genügte den Behörden nach Prüfung der Unterlagen aus dem Herkunftsland der Nachweis eines (unentgeltlichen) Praktikums und eines qualifizierten Arbeitszeugnisses in der Kranken- und Kinderkrankenpflege, um eine Gleichstellung des Berufsabschlusses mit dem deutschen Berufsabschluss vorzunehmen. Mit den 2011 geänderten Rechtsvorschriften wurde jedoch ein Reformschritt dieses Ausgleichverfahrens dringend erforderlich. Bisher mussten sich Pflegekräfte ohne jegliche Vorgaben auf die Anerkennungsprüfungen vorbereiten. Die Personalknappheit in den Kliniken macht die Einarbeitung von Pflegekräften mit sprachlichen sowie fachlichen Defiziten oft schwierig und zieht Probleme bei der Dienstplanung, der Dokumentation und Ausbildung von Auszubildenden nach sich. Aufgrund dessen veröffentlichte die Regierung von Oberbayern (ROB) im November 2013 für die Anerkennungsverfahren durchführenden Berufsschulen für Pflege einen „Leitfaden zur Durchführung von Anerkennungsverfahren für Berufsschulen“, auf den sich das beschriebene Verfahren bezieht.

Projektumsetzung
Mit Hilfe des Leitfadens der ROB und der Unterstützung verschiedener Dozenten, Deutschlehrer und der Stadt München konnte ein weitgehend gebührenfreier, strukturierter Vorbereitungslehrgang entwickelt werden. Der Kurs zur Prüfungsvorbereitung sollte möglichst wenig in den klinischen Alltag des Arbeitgebers eingreifen, um im Falle einer Anstellung der Pflegekraft mögliche Kollisionen zu vermeiden und so insgesamt zu der Integration der ausländischen Pflegekräfte beizutragen. Die inhaltliche Ausgestaltung des fallorientierten Lehrgangs basiert auf allgemeinen Einarbeitungsstandards bettführender Stationen in Krankenhäusern und Pflegeheimen und beinhaltet nicht nur die Vermittlung fachspezifischer Inhalte, sondern auch einen fachbezogenen Deutschunterricht zur Verbesserung von Fachsprache und Sprachfähigkeit sowie zur Erweiterung des Fachwortschatzes. Während die ersten elf fallorientierten Module insbesondere auf die Vermittlung von Fachthemen ausgelegt sind, geht es in den letzten zwei darum, die Teilnehmer explizit auf die mündliche und praktische Prüfung vorzubereiten. Dies geschieht in Kleingruppen in Form von Skills-Trainings und Probeprüfungs-situation und dem anschließenden Feedback sowie der fachlichen Ergänzung von Dozenten und Teilnehmern. Praxisanleiter können in Modul 1 und 13 teilnehmen.

Der über 3 Blockwochen laufende Lehrgang umfasst somit insgesamt 13 Module und ist inhaltlich wie folgt gegliedert:

 

1. Einführung Pflegeberufegesetz, Vorbehaltsaufgaben und Anerkennungsverfahren

2. Recht, Karriereplanung, Berufskunde

3. – 4. Pflegetechniken (Prophylaxen, Medikamentengabe, Wundmanagement, Verbandswechsel, Infusionen und Injektionen, Drainagen etc.).

5. – 6. Krankheitslehre, Diagnostik und Therapie

7. – 8.  Pflegeprozess und Vorbehaltsaufgaben

9. Kommunikation inklusive interkultureller Aspekte

10. Rehabilitation in der Pflege

11. Pflege dementiell veränderter Menschen

12. – 13. Skills Training und Prüfungsvorbereitung in Kleingruppen

Zusätzlich stehen den Teilnehmern Skripte der Fachdozenten sowie der Zugang zum Onlineportal CNE des Thieme Verlags kostenlos zur Verfügung. Das Konzept des fachbezogenen Deutschunterrichts wurde außerdem mehrfach den Anforderungen angepasst. Um das Sprachniveau der Teilnehmer einschätzen zu können, wird in Modul 1 ein Einstufungstest durchgeführt. Die Erfahrung zeigt, dass vor allem Patientenaufnahme, Schichtübergabe, das Erklären von Pflegemaßnahmen, Telefonate und die Teambesprechungen hohe kommunikative Anforderungen mit sich bringen. Hinsichtlich der schriftlichen Kommunikation stellen insbesondere die Dokumentation sowie die Pflegeplanung eine wichtige und schwierige Aufgabe dar. Auf diese Elemente soll im fachbezogenen Deutschunterricht eingegangen werden. Verantwortlich für die Durchführung sind Deutschdozenten der MVHS mit der Qualifikation Deutsch als Fremd- bzw. Zweitsprache sowie Fachkenntnissen aus dem Pflegebereich.

Unterricht und Prüfungen werden dementsprechend von behördlich genehmigten Lehrpersonal und Praxisanleitern durchgeführt. Da das Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München das Programm mit Mitteln des Münchener Qualifizierungs- und Beschäftigungsprogramms unterstützt, kann der Vorbereitungslehrgang weitgehend gebührenfrei angeboten werden, was bei den meisten Lehrgangsteilnehmern zu einer großen Entlastung führt.

Projektbeurteilung
Die Lehrgänge laufen seit 2012. Derzeit werden 6 Kurse jährlich mit durchschnittlich 30 Teilnehmern angeboten ca. 1000 Teilnehmer haben bereits erfolgreich abgeschlossen. Die beteiligten Parteien äußerten sich sehr zufrieden mit dem Prozess und der Kooperation mit den Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten. Das Konzept wird jährlich weiterentwickelt. Derzeit wird ein blended-learning Konzept erstellt, um Personen aus dem ländlichen Raum ein Schulungsangebot zu ermöglichen und ein Netzwerk für dezentrale Prüfungen aufzubauen. Derzeit wird im Rahmen einer Arbeitsgruppe des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vor dem Hintergrund des Pflegeberufegesetzes ein neues Konzept erarbeitet, das dann bayernweit implementiert werden soll. Ggf. könnte ein Prüfungsaufgaben-Pool für Anbieter von Anerkennungsverfahren entstehen. Auch Bescheide sollten inhaltlich vereinheitlicht werden.

Hohe bis sehr hohe Zufriedenheit hinsichtlich des fachbezogenen Deutschunterrichts äußerten 90% der ehemaligen Teilnehmer und halten auch das Teamteaching mit einer Deutschdozentin für hilfreich. Kritisch gesehen wird, dass sich einige Teilnehmer nicht gleich im Anschluss an den Lehrgang zur Prüfung anmelden bzw. diese nicht bestehen. Ein telefonisches Follow-up und zusätzliche Trainingseinheiten für Wiederholer hat diese Zahl gesenkt.

Die Arbeitsprofile deutscher und ausländischer Pflegekräfte unterscheiden sich jedoch weiterhin erheblich durch höherwertige oder unterwertige Abschlüsse. Mit der Einführung einer generalistischen Ausbildung wird der Vergleich zwischen den ausländischen und deutschen Berufsabschlüssen einfacher. Unterschiede von Abschlüssen aus dem Sekundar- und Tertiärbereich werden weiterhin nicht beachtet.

Weiterhin unklar ist die Finanzierung der Praxisanleitung und der Vorbereitungslehrgänge in Anerkennungsverfahren. Strukturelle Verbesserungen sollen über die Konzertierte Aktion Pflege, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen und die DEFA Agentur erfolgen.

Name der Einrichtung
AnschriftAkademie Städtisches Klinikum München GmbH
Kraepelinstr. 18
80804 München
Die Akademie untersteht der Personalgeschäftsführerin der Städtisches Klinikum München GmbH
Geschäftsführung Städtisches Klinikum München GmbH(089) 5147-6701 Dr. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung
(089) 5147-6731 Susanne Diefenthal, Personalgeschäftsführerin und Arbeitsdirektorin
(089) 5147-6741 Dietmar Pawlik, Kaufmännischer Geschäftsführer
geschaeftsfuehrung@klinikum-muenchen.de
Websitewww.akademie-klinikum-muenchen.de
Ansprechpartner der MaßnahmeRainer Ammende, Akademieleitung
Telefon: +49(0)89 3068 7700
E-Mail: rainer.ammende@akademie-stkm.de
Struktur- und Leistungsdaten – Kennzahlen
Zahl der vollstationären Planbetten3.500
Anzahl der MitarbeiterInnen8.500
Projektmotivation / -vorbereitung

Ausgangslage

  • Anerkennungsverfahren ausländischer Pflegefachkräfte werden seit vielen Jahren in Deutschland durchgeführt.
  • Nach Prüfung der Unterlagen aus dem Herkunftsland genügte den Behörden der Nachweis eines (unentgeltlichen) Praktikums und eines qualifizierten Arbeitszeugnisses in der Krankenpflege, um eine Gleichstellung des Berufsabschlusses mit dem deutschen Berufsabschluss vorzunehmen.
  • Geänderte Rechtsvorschriften führen seit 2011 zu ersten dringend erforderlichen Reformschritten dieses Ausgleichverfahrens.
  • Die Regierung von Oberbayern veröffentlichte im November 2013 für die Berufsfachschulen für Krankenpflege, die Anerkennungsverfahren durchführen, einen „Leitfaden zur Durchführung von Anerkennungsverfahren für Berufsfachschulen“, auf den sich die Abbildung „Kurzbeschreibung des Verfahrens“ stützt.
  • Pflegekräfte mussten sich bisher ohne jegliche Vorgaben auf Anerkennungsprüfungen vorbereiten
  • Durch die derzeitige Personalreduktion in den Kliniken ist die Einarbeitung von Pflegefachkräften mit sprachlichen und fachlichen Problemen zudem sehr schwierig
  • Die Integration von Mitarbeitern/Kollegen mit sprachlichen und fachlichen Schwierigkeiten zieht Probleme bei der Dienstplangestaltung nach sich (weniger Personal für Nachtdienste und Dienste/Tätigkeiten mit Verantwortung), sowie bei der Dokumentation und der Ausbildung von Schülern

Planungen im Vorfeld

  • Analyse, welchen Unterstützungsbedarf ausländische Pflegekräfte haben
  • Absprachen mit Regierungsbezirk Oberbayern (z.B. Versicherungsfragen, Prüfungsbestimmungen)
  • Hilfe von Stadt München erhalten:
    • Unterstützung durch Dozenten der Akademie
    • Eine halbe VK Verwaltungskraft für die rund 200 Antragsteller pro Jahr und den damit verbundenen Verwaltungsaufwand

Am Projekt beteiligte Berufsgruppen/Personen

Dozenten der Akademie des Städtischen Klinikums München; Münchner Volkshochschule GmbH: Deutschlehrer; Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München; Sozialreferat, Amt für Wohnen und Migration München; Koordinationsstelle Versorgung und Pflege München (Referat für Gesundheit und Umwelt); Geschäftsführungen der eingebundenen Kliniken; Praxisanleiter der Kliniken    

Externe Projektförderung und Kooperationen

  • Das Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München unterstützt die Organisation und Durchführung des Vorbereitungslehrgangs mit Mitteln des Münchener Qualifizierungs- und Beschäftigungsprogramms (www.muenchen.de/mbq). Durch diese Förderung kann der Vorbereitungslehrgang kostenfrei angeboten werden.
  • Das Sozialreferat, Amt für Wohnen und Migration ermöglicht die Durchführung des integrierten
Projektumsetzung

Ziele

  • Aufbau eines strukturierten Vorbereitungslehrgangs für Anerkennungsprüfungen ausländischer Pflegekräfte
  • Das Verfahren sollte weitgehend gebührenfrei für Pflegekräfte sein
  • Im Falle einer Anstellung der Pflegekräfte während des Verfahrens sollte das Verfahren möglichst wenig in den klinischen Alltag der Arbeitgeber eingreifen
  • Erleichterung der Integration ausländischer Pflegekräfte
Projektdauer
  • Seit 2012
Eingeführte Maßnahmen
  • Entwicklung eines standardisierten Konzepts zur Begleitung von Antragstellern
  • Gebührenfreier Vorbereitungslehrgang (ca. 6 Monate):
    • Insgesamt 104 Stunden, 212 UE fachtheoretischer und fachpraktischer Unterricht, davon stehen während 143 UE Deutschlehrer im Unterricht und in Kleingruppen zur Verfügung
    • Skripte werden erstellt durch die Fachdozenten
    • Teilnehmer erhalten während des Lehrganges einen kostenlosen Zugang zu dem Onlineportal CNE des Thieme Verlags
    • Vermittlung von Fachthemen (in 9 Modulen, 212 UE, vormittags):
  • 1. Einführung Pflegeberufegesetz, Vorbehaltsaufgaben und Anerkennungsverfahren

    2. Recht, Karriereplanung, Berufskunde

    3. – 4. Pflegetechniken (Prophylaxen, Medikamentengabe, Wundmanagement, Verbandswechsel, Infusionen und Injektionen, Drainagen etc.).

    5. – 6. Krankheitslehre, Diagnostik und Therapie

    7. – 8.    Pflegeprozess und Vorbehaltsaufgaben

    9. Kommunikation inklusive interkultureller Aspekte

    10. Rehabilitation in der Pflege

    11. Pflege dementiell veränderter Menschen

    12. – 13. Skills Training und Prüfungsvorbereitung in Kleingruppen

  • Nachmittags Üben der Fachsprache mit zwei Deutschlehrern
    • Sprachstandstest/Einstufungstest in Modul 1
  • Modul 12-13: Vorbereitung auf die mündliche und praktische Prüfung in Kleingruppen (ganztags)
    • Konkrete Prüfungsvorbereitung: Skills-Trainings, Ausarbeitung von Präsentationen zu Krankheitsbildern und Anatomie, Simulierte Prüfungssituation, Feedback und fachliche Ergänzung von Dozenten und Teilnehmern
  • Einarbeitung im stationären Bereich mit fachpraktischer und fachtheoretischer Unterweisung
  • Prüfungsdurchführung
    • Mündliche Prüfung zu einem komplexen Fall im stationären Bereich (ca. 3,5 bis 4 Stunden)
  • Weitere Prüfungsformen und Gebühren:
    • Alternativ können Bürger der EU oder des EWR an einer Schule eine Eignungsprüfung ablegen. Diese besteht aus einem komplexen Fallbeispiel, aus dem Pflegesituationen abgeleitet werden. Die mündliche und praktische Prüfung findet in der Schule statt. Eine einmalige Wiederholung ist möglich. Geprüft wird durch einen Pflegepädagogen und einen Praxisanleiter.
    • Bürger aus Drittstaaten können alternativ zum Anpassungslehrgang als Prüfungsform eine Kenntnisprüfung an einer Berufsfachschule wählen. Diese besteht aus einer einstündigen mündlich-theoretischen Prüfung mit einem Arzt oder Medizinpädagogen und einem Pflegepädagogen, sowie einem praktischen Prüfungsteil analog der Eignungsprüfung mit einem Pflegepädagogen und einem Praxisanleiter als Prüfer. Eine einmalige Wiederholung ist möglich.
    • Unterrichte und Prüfungen werden von behördlich genehmigtem Lehrpersonal und Praxisanleitern an Berufsfachschulen für Kranken- oder Kinderkrankenpflege größtenteils außerhalb der Arbeitszeit und gegen gesonderte Bezahlung durchgeführt. Die zu erhebenden Gebühren wurden von der Aufsichtsbehörde im Einvernehmen mit den Schulen vereinbart:
      • Beratungsgespräch EUR 50.-
      • Anpassungslehrgang (Drittstaaten) EUR 600.-
      • Anpassungslehrgang (EU /EWR) EUR 350.-
      • Eignungsprüfung (EU /EWR) EUR 350.-
      • Kenntnisprüfung (Drittstaaten) EUR 600.-
Projektbeurteilung

Evaluationsergebnisse

  • Die beteiligten Parteien sind sehr zufrieden mit dem Prozess – die Kooperationen mit den involvierten Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten laufen sehr gut.
  • Es wurden Impulse und erste Standards gesetzt – eine Weiterentwicklung ist jedoch immer sinnvoll; das Konzept wird jährlich weiterentwickelt.
  • Die Lehrgänge laufen seit 2012. Derzeit werden 6 Kurse jährlich mit durchschnittlich 30 Teilnehmern angeboten ca. 1000 Teilnehmer haben bereits erfolgreich abgeschlossen.
  • Da der Großteil der Teilnehmer vor allem aus Bosnien und Herzegowina sowie Kroatien kommt und die Pflegeausbildung in den meisten Balkanstaaten eher einem medizinischen Assistenzprofil entspricht, ist mit der Vertiefung von Grundlagenfächern und der Auffrischung der Inhalte im Fach Pflege sowie der Anwendung der Fachsprache der Vorbereitungslehrgang inhaltlich gut ausgerichtet.
  • Durchschnittlich 90 % der Teilnehmer sind mit der Qualität des fachbezogenen Deutschunterrichts zufrieden bis sehr zufrieden und halten auch das Teamteaching mit einer Deutschdozentin im Fachunterricht für hilfreich.
  • Etwa 10% der Lehrgangsteilnehmer brechen den Lehrgang jedoch frühzeitig ab oder bestehen die Prüfung nicht; ein telefonisches Follow-up und zusätzliche Trainingseinheiten für Wiederholer hat diese Zahl gesenkt.
Rückblickend besonders erfolgreich/gelungen
  • Es wurde ein Bewusstsein geschaffen für die Komplexität dieser Aufgabe
  • Praxisanleiter machen mittlerweile eine „Vorprüfung“ der ausländischen Pflegekräfte und senden das Prüfungsprotokoll an die Akademie. Ohne diese Vorprüfung findet keine Endprüfung durch die Schule statt.
  • Verantwortliche Stationsleitungen sind bei den Prüfungen der ausländischen Pflegekräfte anwesend, um über den fachlichen Wissenstand ihrer Mitarbeiter informiert zu sein.
  • Derzeit wird ein blended-learning Konzept erstellt, um Personen aus dem ländlichen Raum ein Schulungsangebot zu ermöglichen und ein Netzwerk für dezentrale Prüfungen aufzubauen.
  • Derzeit wird im Rahmen einer Arbeitsgruppe des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vor dem Hintergrund des Pflegeberufegesetzes ein neues Konzept erarbeitet, das dann bayernweit implementiert werden soll. Ggf. könnte ein Prüfungsaufgaben-Pool für Anbieter von Anerkennungsverfahren entstehen. Auch Bescheide sollten inhaltlich vereinheitlicht werden.
Rückblickend noch nicht gelungen
  • Die Arbeitsprofile von Pflegefachkräften in Deutschland unterscheiden sich häufig erheblich von denen in anderen Ländern
    • Ausländische Pflegekräfte sind z.T. nicht mit Arbeitsprofil zufrieden und „wandern weiter“
  • Praxisanleiter sind refinanziert für 3-jährige grundständige Pflegeausbildung. Aber: Praxisanleiter kümmern sich in den Kliniken auch um die Einarbeitung und Ausbildung der ausländischen Kräfte. Dadurch entsteht ein Ausbildungsdefizit bei den deutschen Pflegeschülern.
  • Die Arbeitsprofile deutscher und ausländischer Pflegekräfte unterscheiden sich jedoch weiterhin erheblich durch höherwertige oder unterwertige Abschlüsse. Mit der Einführung einer generalistischen Ausbildung wird der Vergleich zwischen den ausländischen und deutschen Berufsabschlüssen einfacher. Unterschiede von Abschlüssen aus dem Sekundar- und Tertiärbereich werden weiterhin nicht beachtet.
  • Die Akademie bekommt keine Rückmeldung über den Einsatz und die „Praxistauglichkeit“ der Pflegekräfte nach erfolgreichem Anerkennungsverfahren.
  • Weiterhin unklar ist die Finanzierung der Praxisanleitung und der Vorbereitungslehrgänge in Anerkennungsverfahren. Strukturelle Verbesserungen sollen über die Konzertierte Aktion Pflege, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen und die DEFA Agentur erfolgen.